Um 6:34 Uhr fuhr unser Zug aus Rostock ab und um 16:07 Uhr erreichten wir sehnsüchtig die wunderschöne Stadt an der Donau. Direkt am Bahnhof wurden wir von zwei Betreuern empfangen, die mit Schildern schon auf uns warteten und uns den Weg zu der Jugendherberge zeigten. Kaum waren wir angekommen, wurden die Zimmer aufgeteilt. Jeder kam in ein anderes Zimmer mit Athleten aus anderen Verbänden. Schnell Tasche auspacken, Bett beziehen und ab zum ersten gemeinsamen Abendessen. Kaum Zeit zum Luftholen, versammelten wir uns abends und machten eine Vorstellrunde. Mit kleinen Spielen, bei denen man sich die Namen merken musste, lernten wir uns langsam kennen. 

Am nächsten Morgen, Donnerstag dem 24. Juli, fand unser erstes Training mit den Landestrainern statt. Zwei Stunden hartes Schuften mit anschließendem Muskelkater. Am gleichen Tag fand auch die Lager-Olympiade statt. Dort wurden lustige Spiele in kleinen gemischten Gruppen gespielt. Auch Plakatemalen für die deutschen Meisterschaften stand auf dem Programm. Eine kleine Überraschung blieb nicht aus: Jeder bekam ein blaues T-Shirt mit dem Aufdruck DLV-Jugendlager Ulm. Am Abend versammelten wir uns wieder alle und hörten eine Doping-Prävention an, die sehr spannend und inforeich war. 

Am Freitag war es so weit. Nach einem freiwilligen Training am Morgen ging es endlich in die Stadt. Auf dem Plan stand der Besuch des größten Kirchenturms Europas, dem Ulmer Münster. Es war ein langer und anstrengender Aufstieg die 768 Stufen hinauf. Alles in engen Wendeltreppen, auf denen auch Leute wieder herunterkamen. Aber es hat sich gelohnt! Die Aussicht war fantastisch, man konnte ganz Ulm überblicken mit dem Münsterplatz samt aufgebauter Kugelstoßanlage, die ganz winzig von oben wirkte. Als wir wieder unten ankamen, war ein eigenständiger Stadtbummel angesagt. Danach trafen wir uns an der Kugelstoßanlage wieder, um die deutsche Meisterschaft im Kugelstoßen mit den Stars Christina Schwanitz und David Storl anzugucken. Das DLV-Jugendlager hatte sich mit Klatschpappen, Schaumstoffhänden und anderem ausgestattet und ordentlich Stimmung gemacht. Als der Wettkampf vorbei war, fuhren wir mit Bus und Bahn wieder zurück zur Jugendherberge. 

Am nächsten Tag war früh aufstehen angesagt, damit wir rechtzeitig im Donaustadion zu den deutschen Meisterschaften waren. Der Wettkampf begann mit den Langstaffeln der U20. Wir feuerten besonders die Langstaffel der weiblichen U20 vom 1. LAV Rostock an, die durch eine gute Vorlaufzeit ins Finale einzog. Dann verfolgten wir gespannt die anderen Wettkämpfe, unter anderem den Sieg des Behindertensportlers Markus Rehm im Weitsprung und die 100 Meter von Julian Reus, der prompt mal den deutschen Rekord knackte und im Finale siegte. Als der erste Tag der DM vorbei war, fand der Athletentalk mit der frisch gebackenen Deutschen Meisterin im Hochsprung, Marie-Laurence Jungfleisch, statt. Wir durften Fragen stellen und danach gab es Autogramme und Fotos.

Am Sonntag sind wir dann früh morgens zum Training in ein Stadion außerhalb gefahren, wo wir mit Bundestrainern trainieren durften. Dort wurden wir in disziplinspezifischen Gruppen aufgeteilt. Im Anschluss daran sind wir ins Donaustadion gefahren. Dort haben wir beim Sternlauf mitgemacht und den letzten Wettkampftag der deutschen Meisterschaften genossen. Ein ganz besonderes Highlight war das Finale unserer 3 x 800 Meter Staffel sowie der Diskuswurf von Weltmeister Robert Harting. Als wir dann wieder in der Jugendherberge waren, gab es einen gemütlichen Abschiedsabend mit den Jugendlichen und den Betreuern, bei dem jedes Zimmer etwas vorbereitet hatte. Dadurch war der Abschied am darauf folgenden Tag noch schwieriger. 

Am Montag sind wir nach dem Frühstück mit dem ICE um 10 Uhr wieder nach Hause gefahren – voller Vorfreude auf die Norddeutschen Meisterschaften am kommenden Wochenende in Berlin. Dort werden wir viele Athleten aus dem DLV-Jugendlager wiedersehen. Uns allen hat das Jugendlager in Ulm gefallen und jeder konnte für sich selber etwas mitnehmen und neue Freundschaften schließen.

Mara Häusler, Erik Schoob, Alexander Schwadtke & Malte Propp